Wie der Zeisigwald den Klimawandel zeigt
An einem heißen Nachmittag am 13. Juni 2019 lud das Umweltzentrum zum botanisch-zoologischen Waldspaziergang im Zeisigwald ein.
Die Arbeitsgruppe Ökologie der Agenda 21 hatte Experten des Grünflächenamtes und Vertreter der Umweltverbände wie BUND dazu geholt. Auch Jens Börner, Leiter der Unteren Naturschutzbehörde, war dabei. Es ging um die Auswirkungen des Klimawandels auf die Pflanzen und Tiere in den Chemnitzer Wäldern. Denn das Artensterben hält auch in Deutschland weiter an. Jede zweite Vogelart, ein großer Teil der Insekten, ein Drittel unserer Pilze und 30 Prozent der Blütenpflanzen sind gefährdet oder ausgerottet.
Dabei spielt auch der Klimawandel eine wichtige Rolle. Die Auswirkungen des trockenen Vorjahres wie auch die Schnee- und Windbrüche wurden gezeigt. Und über die Möglichkeiten einer zukünftigen Waldwirtschaft wurde gesprochen. Die AG Ökologie unterstützt die Petition „Klimanotstand für Chemnitz ausrufen!“ Am Rande der Veranstaltung haben viele sie unterschrieben.
Umweltzentrumsleiter Manfred Hastedt berichtet, dass die Teilnehmerinnen und Teilnehmer auch viel von ihren eigenen Erfahrungen und Kenntnissen erzählt hätten.
Der Zeisigwald ist mit 500 ha das größte Waldgebiet der Stadt. Inmitten des Waldes gibt es sehr verschiedene Biotoplandschaften, die zum Teil aus geologischen und ökologischen Gründen geschützt sind. Teile des Waldes sind im Rahmen der FSC-Zertifizierung seit 2002 als Referenzflächen der Bewirtschaftung entzogen, als erste in einer ostdeutschen Stadt. Neben der Erholung hat der Zeisigwald entsprechend große Bedeutung für den Natur-und Klimaschutz.
- Manfred Hastedt begrüßt mit der Frage, warum der Klimawandel im Wald dargestellt wird: hier sind die wichtigsten Ökosystem und lassen viel ablesen. 2019 sind alle Teiche ausgetrocknet, es gab kein Froschlaich mehr.
- Frau Kießling und Herr Streich, Förster vom Grünflächenamt, sagten, dass der Zeisigwald gar nicht mal am schlimmsten betroffen ist, im Vergleich zu Revieren im Erzgebirge.
- Mit einem Bagger wurde zuvor ein Bodenquerschnitt aufgemacht.
- Herr Streich erklärt die verschiedenen Schichten im Boden und die Rolle des Bodens als Kohlenstoffspeicher.
- Die Auswirkungen des trockenen Jahres sind deutlich zu sehen durch umgestürzte Bäume, auch Birken, Weiden und Zitterpappeln sind betroffen. Der natürlich Aufwuchs ist gestört. Von April bis November hat es fast nicht geregnet.
- An einem toten Baum wurde über Borkenkäfer gesprochen. Die sind im Fichtenwald besonders problematisch, da rieseln dann im Sommer die Nadeln. Die Fichte werden wir verlieren.
- Herr Frenzeln (BUND) erklärt, wie er Anfang der 90er dazu beitrug, dass die Altbuchenbestände hinter Bethanien stehen blieben. Er hat einen Baum gekauft. Später haben AGENDA 21 und Nabu Schutzanträge für die Altbuchenbestände gestellt.
Comments are closed.
Letzte Kommentare